Abstimmung mit den Füßen

Außergewöhnliches Jubiläum: „Wisent-Wildnis” feiert ihren 200.000 Besucher

Außergewöhnliches Jubiläum in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig”: Am Freitag beglückwünschte der Wisent-Verein den 200.000 Besucher seit Eröffnung des Areals: Sven Plotnick aus dem Stadtteil Freienohl in Meschede. „Die Wildnis“ ist das Guckloch in das für Westeuropa einzigartige Artenschutzprojekt zur Wiederansiedlung der Wisente im Rothaargebirge. „Die ,Wisent-Wildnis‘ hat sich zu einer außergewöhnlich beliebten Attraktion in Bad Berleburg und der ganzen Region etabliert“, freut sich der Erste Vorsitzende des Wisent-Vereins, Bernd Fuhrman, über den außerordentlich großen Erfolg beim Publikum.

Als die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ im Herbst 2012 eröffnet wurde, war die kommende Erfolgsgeschichte keineswegs absehbar gewesen: Das Artenschutzprojekt stand erst ziemlich am Anfang; die kleine damals achtköpfige Wisent-Gruppe wurde noch im Auswilderungsareal auf ihre kommende Freiheit vorbereitet.

Parallel entstand aber bereits die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“. Noch bevor die Wisente im Artenschutzprojekt im April 2013 in die Freiheit entlassen wurde, eröffnete sie ihre Pforten: Das war im Herbst 2012. Denn das Interesse am Europa-weit beachteten Artenschutz-Projekt und den größten Landsäugetieren Europas war so groß, dass die „Wisent-Wildnis“ geschaffen wurde und dort eine zweite Wisent-Herde einzog. Sie bildet einen repräsentativen Ausschnitt aus den realen Lebensbedingungen der frei lebenden Wisente ab. Seitdem können Interessierte die Riesen der Wälder dort aus nächster Nähe beobachten.

Durchschnittlich kommen mehr als 30.000 Menschen pro Jahr in das Besucherareal – aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland. Und ebenso Touristen aus dem Ausland, die im Sauerland oder in Siegerland-Wittgenstein urlauben.

Unter der bunten Gästeschar war am Samstag auch Sven Plotnick mit seiner Lebensgefährtin Alexandra Debus und ihrem Jan Röhr. Die Familie führt eine Fernbeziehung. Alexandra Debus und Sohn waren deshalb aus Bingen am Rhein nach Bad Berleburg gekommen.

Schon Tage zuvor war es in der Wisent-Geschäftsstelle absehbar geworden, dass die 200.000-er Grenze bald fallen würde. Andrea Treude-Kirchner und Melanie Hesse vom Wisent-Verein waren deshalb am Freitag zum Eingangsbereich geeilt, um den Jubilar oder die Jubilarin aus der Menge der zahlreichen Besucher herauszufischen. Neben großem Hallo und einigen Geschenken –ein Plüsch-Wisent und eine Familien-Jahreskarte für die „Wildnis“ – wurde auch ein Foto für die Nachwelt geschossen.

Das Jubiläum zeigt: Die Wisente sind also aus der Region nicht mehr wegzudenken. Sie geben ihr ein positives und unverwechselbares Image. Das Rothaargebirge ist die Region, wo die Wisente wohnen. „Darüber stimmen die Menschen seit Jahren in beeindruckender Weise mit Füßen ab“, sagt Bernd Fuhrmann. Der Vorsitzende des Wisent-Vereins betont dies auch vor dem Hintergrund stagnierender und vielfach rückläufiger Zahlen in anderen Tourismusdestinationen des Landes.



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