09 Nov Auf den Spuren der Wisente
Erlebnisausstellung in der alten Landratsvilla in Bad Berleburg eröffnet / Eintritt ist frei
Medieninformation
Bad Berleburg, 9. November 2011 Die Wisent-Erlebnissaustellung ist eröffnet. Damit ist dem für Westeuropa einzigartigen Projekt zur Wiederansiedlung der Wisente im Rothaargebirge ein weiterer Baustein hinzugefügt worden. Die Ausstellung wurde am Mittwoch, 9. November 2011, von Dr. Peter Finck vom Bundesamt für Naturschutz und dort zuständig für das Bad Berleburger Artenschutzprojekt und dem 1. Vorsitzenden des Trägervereins „Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.“, Bernd Fuhrmann, eröffnet. Zuvor hatten viele freiwillige Helfer dazu beigetragen, die Räume zu gestalten und die Ausstellung zu installieren.
Das Ausstellungskonzept ist interaktiv, haptisch und praktisch erlebbar angelegt. Mitmachen, Anfassen, Wissen erlangen und Naturbildung sind die Leitgedanken des Konzepts. Die Ausstellung ist im ersten Obergeschoss auf rund 70 Quadratmetern der alten Landratsamtsvilla auf dem Gelände des Bad Berleburger Rathauses, Poststraße 40, untergebracht. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist (ab 15. November) dienstags und mittwochs von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Gruppenführungen können nach Anmeldung (02751-923-226) auch außerhalb dieser Zeiten organisiert werden.
Den „roten Faden“ durch die Ausstellung bildet der „Weg der Wisente“. Er skizziert in Stationen die Geschichte der Wisente von ihrem erstmaligen Auftauchen in der Weltgeschichte bis hin zur ihrer Wiederansiedlung in Bad Berleburg. Dazwischen werden markante Stationen wie z.B. Verbreitung, Lebensraum und Aussterben anschaulich sowie optisch ansprechend dargestellt. Der „Weg der Wisente“ übernimmt eine Führungs- und Leitfunktion durch die Ausstellung. Wortbotschaften werden dabei zwar gezielt, jedoch reduziert eingesetzt, um eine Textlastigkeit zu vermeiden. Der „Weg der Wisente“ führt über zehn Stationen. Die einzelnen Tafeln werden angestrahlt, um ihnen eine besondere Ausstrahlung zu verleihen.
Insbesondere für das jüngere Publikum, aber nicht nur für dieses, gibt es fünf Computerterminals. Damit lässt sich auf spielerische Art und Weise vieles interaktiv über Wisente lernen und erfahren. Auch an einem Wissensspiel können die Besucher jeden Alters teilnehmen. Und als Belohnung für gutes Wisent-Wissen gibt es dann eine Urkunde als „Wisent-Experte“. Die Terminals stammen von der Burbacher Firma ide-tec. Garniert wird die Erlebnisausstellung mit anschaulichen Wisent-Exponaten, darunter u.a. einem lebensgroßen Tier und einem Wisent-Schädel. Weitere Naturelemente zeigen die Zugehörigkeit der Wisente in die heimische Natur.
Die Ausstellung beinhaltet auch eine „Mediathek“. Dort werden bewegte Bilder über Wisente allgemein und natürlich über die konkreten Aspekte der Wiederansiedlung in Bad Berleburg gezeigt. Und im angrenzenden „Raum der Wissenschaft“ sind die wichtigsten Aspekte des Bad Berleburger Artenschutzprojekts dargestellt. Dabei gibt es zum Beispiel Informationen zu den Themen: Mensch & Wisente, Wisent-Geburt, Wisent-Tagesablauf, Biologie etc.
In einem zweiten Schritt wird die Wisent-Erlebnisausstellung in den Eingangsbereich der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ in den Ortsteil Wingeshausen umziehen. Dort wird sie dann gemeinsam mit dem Wisent-Büro ihr neues und dauerhaftes Domizil erhalten. Denn Ziel ist es, die Ausstellung ganz unmittelbar mit dem direkten Erlebnis der Wisente in der „Wildnis“ zu verzahnen. Wann dies genau sein wird, ist derzeit jedoch noch offen und hängt entscheidend vom Baufortschritt der „Wisent-Wildnis“ ab.
Das Artenschutzprojekt in einem bewirtschafteten Wald im Eigentum von Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein Berleburg wird vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen sowie vom Kreis Siegen-Wittgenstein und der Stadt Bad Berleburg gefördert. Die Finanzierung der Ausstellung (zirka 60.000 Euro) erfolgte im Rahmen dieses Projektes.