Außergewöhnliches Tiererlebnis

Ein besonderer Tag für die Region

Bad Berleburg, 19. September 2012. Am Donnerstag, 20. September 2012, öffnet die Wisent-Wildnis am Rothaarsteig erstmals ihre Pforten für die Besucher. „Dies ist ein ganz besonderer Tag für uns Wisent-Freunde und für die Region insgesamt. Wir sind sehr glücklich, dass unser faszinierendes Wisent-Projekt wieder einen ganz großen Schritt vorangekommen ist“, sagt der erste Vorsitzende des Wisent-Vereins, Bernd Fuhrmann, am Vortag der Eröffnung bei einem Rundgang mit Medienvertretern, Partnern und Sponsoren. „Ich danke allen Partnern, Unterstützern, Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern für ihren außergewöhnlichen Einsatz. Ohne dieses breite Engagement hätte das Projekt nicht realisiert werden können“, betonte Bernd Fuhrmann, der sich (als Bürgermeister) von der Touristenattraktion deutliche Impulse für die heimische Wirtschaft erhofft.

Bernd Fuhrmann dankte insbesondere Richard und Gustav Prinzen zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, ohne die das Wisent-Projekt in Wittgenstein nicht möglich gewesen wäre. Denn es war die Vision der Familie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, die größten Landsäugetiere Europas wieder in der Region heimisch werden zu lassen. Ganz am Anfang stand daher das Artenschutzprojekt zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Tierart. Und ohne das Artenschutzprojekt würde es auch die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ nicht geben.

Im Artenschutzprojekt werden derzeit acht der sanften Riesen auf ihre Freiheit im Wittgensteiner Wald vorbereitet. Diese ist für den kommenden Winter geplant. Frei laufende Wisente – das wäre dann einzigartig in ganz Westeuropa. Von Anfang an war das Interesse an den Wittgensteiner Wisenten international und in der Region enorm hoch. Allerdings entzieht sich das Artenschutzprojekt wegen der großen Waldfläche dem Blick der Öffentlichkeit. Wanderer werden den Wisenten dort praktisch nicht begegnen. „Deshalb ist die Idee von der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ als „Guckloch“ in das Artenschutzprojekt geboren worden“, sagte der ­2. Vorsitzende (und Landrat) Paul Breuer: „Die „Wildnis“ hat das Ziel, interessierten Menschen die Wisente in deren natürlichem Umfeld nahe zu bringen und diese erlebbar zu machen.“ Die Planung hierzu stammt von Doris Herrmann aus dem Landschaftsarchitekturbüro H++W in Wilnsdorf.

In der „Wildnis“ leben derzeit fünf Wisente. Bulle Horno, Leitkuh Gutelaune, die beiden Jungkühe Fasel und Faye sowie Kälbchen Quelle. Wer ausreichend Zeit und Geduld mitbringt und sich auf eine entschleunigte Welt in der „Wisent-Wildnis“ einlässt, wird die Tiere dort mit hoher Wahrscheinlichkeit entdecken. In wenigen Wochen soll dann auch das am Sonntag geborene männliche Kälbchen Quattro in die „Wildnis“ zurückkehren. Da Mutter Gutelaune – wie schon bei ihrem ersten Kalb Quelle – keine Milch gibt, muss auch Quattro mit der Flasche von Hand aufgezogen werden. Dies übernimmt wieder Wisent-Ranger Jochen Born. Zurzeit wird geprüft, ob Quattro in etwa 14 Tagen in die „Wildnis“ zurückkehren und dort in einem separaten Gatter – getrennt von der Herde – aufgepäppelt werden kann. Denn ließe man das Kalb zur Herde, zöge es mit dieser umher, und die Gruppe würde es gegen jeden Eingriff von außen verteidigen. Quattro müsste dann zwangsläufig verhungern. Denn der kleine Wisentbulle benötigt derzeit über den Tag verteilt sieben Milchrationen.

Die „Wisent-Wildnis“ bietet Besuchern ein außergewöhnliches Tiererlebnis und einen besonderen Naturgenuss, ist sich der 3. Vorsitzende (und Rentkammerdirektor) Johannes Röhl sicher. Sie ist kein Zoo und kein Gehege, sondern ein weitgehend naturbelassenes 20 Hektar großes Areal. Ein Rundwanderweg erschließt das Gelände; auf diesem ist man ungefähr zwei bis drei Stunden unterwegs. Für Besucher mit eingeschränkter Mobilität, fehlender Trittsicherheit oder für Gäste mit Kinderwagen u. ä. ist der rund drei Kilometer lange Erlebnis-Wanderpfad jedoch nicht geeignet. Als Alternative steht diesen Gästen ein ebenerdiger und befestigter Wirtschaftsweg (rund 600 Meter Länge) zur Verfügung. Er erlaubt eine eingeschränkte Sicht in das Gelände. Der Eingang befindet sich unterhalb des Parkplatzes. Für den Zugang erhalten die Besucher an der Kasse einen Schlüssel. Gehbehinderten Menschen ist der Zugang nur mit einer Begleitperson möglich.

Wichtig zu wissen ist auch: Für den Besuch der „Wisent Wildnis am Rothaarsteig“ sind Trittsicherheit und Wanderschuhe dringend erforderlich. Denn der Erlebnis-Wanderpfad führt über unwegsames Gelände mit u. a. unbefestigten Wegen, Bachlauf, Anstiegen und freiem Feld. Wanderstöcke und Kindertragen können zukünftig am Eingang gegen eine geringe Gebühr ausgeliehen werden.

Die Eintrittspreise sind familienfreundlich gestaltet und liegen bei 4.50 Euro für Erwachsene und 2.50 Euro für „kleine“ Besucher unter 150 Zentimeter Körpergröße. Die ganz kurzen Zweibeiner unter 100 Zentimeter zahlen nichts. Der Parkplatz ist kostenfrei. Im Eintrittspreis ist ein Orientierungsflyer enthalten, der das Gelände und seine wichtigsten Attraktionen erläutert. Darüber hinaus gibt es auch einige Souvenirs, die Gäste an den Besuch der „Wildnis“ erinnern sollen: zum Beispiel ein Bildband und Wisent-T-Shirts. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 9 bis 17 Uhr (gilt nur für die Sommerzeit bis Ende Oktober).

Die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ wird stetig weiterentwickelt und neue Attraktionen bieten. Mittelfristig soll daher die Wisent-Erlebnissaustellung aus dem Zentrum von Bad Berleburg in den Eingangsbereich der „Wildnis“ ziehen, auch eine feste Gastronomie ist dort geplant. Die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ ist ein nicht-kommerzielles und von Privatleuten initiiertes und getragenes Projekt. Sie ist deshalb auf Sponsoren und Unterstützer angewiesen. Ein Teil des Eintrittspreises dient der dauerhaften Finanzierung des Artenschutzprojektes.

Zur Realisierung des Artenschutzprojektes und der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ wurde der gemeinnützige Trägerverein „Wisent-Welt-Wittgenstein e. V.“ gegründet. Erster Vorsitzender ist Bernd Fuhrmann, zweiter Vorsitzender Paul Breuer, dritter Vorsitzender Johannes Röhl und vierter Vorsitzender Edgar Reisinger. Er wird unterstützt von dem „Förderverein Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.“.

Initiator des Projektes ist:

  •  Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg

Förderer des Artenschutzprojektes sind:

  • Bundesamt für Naturschutz
  • Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

Partner des Projektes sind:

  • Kreis Siegen-Wittgenstein
  • Stadt Bad Berleburg
  • Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer
  • Taurus Naturentwicklung

Sponsoren des Projektes sind:

  • Berleburger Schaumstoffwerk, Bad Berleburg
  • billiton internet services, Siegen
  • EJOT, Bad Berleburg
  • Keune & Lauber, Bad Berleburg
  • Krombacher Brauerei, Kreuztal-Krombach
  • Lindenschmidt KG, Kreuztal-Krombach
  • OTTO GmbH & Co. KG, Bad Berleburg
  • Rewe, Bad Berleburg
  • RuheForst GmbH, Hilchenbach
  • Sparkassen Siegen-Wittgenstein; Bad Berleburg

Weitere Unterstützer des Projektes sind:

  • Deutsche Umwelthilfe, Radolfzell am Bodensee
  • Dorfverein Aue-Wingeshausen, Bad Berleburg
  • Erndtebrücker Eisenwerke, Erndtebrück
  • Ford Krüger, Erndtebrück
  • Ford Wahl, Siegen
  • Forst- und Gartentechnik Fuchs, Bad Berleburg
  • GVV-Versicherungen, Köln
  • Hagebaumarkt, Bad Berleburg
  • Heimatverein Aue-Wingeshausen, Bad Berleburg
  • HIT Umweltstiftung, Zülpich
  • Kassel Versicherungsmakler, Bad Berleburg
  • Large Herbivore Network, Tilburg (Holland)
  • Steuerberatungsgesellschaft Lückel, Bad Berleburg
  • Touristikverein Markt und Tourismus e. V., Bad Berleburg
  • Volksbank Wittgenstein, Bad Berleburg
  • Touristikverband Siegerland-Wittgenstein, Siegen

Als Unternehmen haben an der Realisierung der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ mitgewirkt:

  • Berge Bau, Erndtebrück (Parkplatz)
  • Garten- und Landschaftsbau Riecher, Kirchhundem (Zaunbau)
  • Landschaftsarchitekturbüro H++W, Wilnsdorf (Planung)
  • Straßen- und Tiefbau Horst Dickel, Bad Berleburg (Dachsbau)
  • Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer, Bad Berleburg (umfassende Arbeiten wie Eingangsbereich, Wegeführung etc.)
  • Texas Trading, Windach


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