Bezirksregierung Arnsberg genehmigt die Ablenkungsfütterung

Dank einer Entscheidung der Bezirksregierung Arnsberg wurde vor Weihnachten der Weg freigemacht: Die von dem Trägerverein „Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.“ immer wieder angebotene und zwingend erforderliche Ablenkungsfütterung der Wisente konnte beginnen. Ohne Anerkennung einer Rechtspflicht in beide Richtungen hat hier doch noch die Vernunft gewonnen.

Eingebunden ist in diese Lösung der Förderverein „Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.“, der wiederum den Trägerverein „Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.“ mit der Durchführung beauftragt hat. Seit Weihnachten sind somit die Wisent-Ranger im Einsatz und können ihre fachliche Expertise einbringen. „Darüber sind wir sehr erfreut und danken Regierungspräsident Heinrich Böckelühr für die schnelle Entscheidung“, so die Vorsitzenden Bernd Fuhrmann (Trägerverein) und Jörg Sonneborn (Förderverein). „Damit wurde auch der Initiative und dem Willen des Umweltausschusses und des Kreistages Siegen-Wittgenstein Rechnung getragen.“

Der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein hatte allerdings parallel zum Beginn der Fütterung dem Trägerverein eine Ordnungsverfügung mit Androhung einer Ersatzvornahme übermittelt. Damit nicht genug: Am späten 24. Dezember, Heiligabend, wurde (laut Zustellungsvermerk) eine weitere Verfügung mit der Anordnung der Ersatzvornahme zugestellt. Beide Briefe wurden jedoch erst nach Weihnachten im Briefkasten gefunden, und der Verein war gezwungen, gegen beide Verfügungen unmittelbar Klage einzureichen und Eilanträge zu stellen. Das findet der ehrenamtliche Vorstand des Trägervereins in der Sache und in den zeitlichen Abläufen enttäuschend und befremdlich.

Ist der Runde Tisch noch eine Alternative für das Problem?

Die Idee zum Runden Tisch geht auf mehrere Anträge von Kreistagsfraktionen zurück und wurde vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Hermann-Josef Droege bereits im Umweltausschuss eingebracht. Dies erfolgte, nachdem der Landrat zuvor den Wunsch der Ausschussvorsitzenden Jutta Capito zur Teilnahme des Trägervereins an den Sitzungen abgelehnt hatte.

Der Runde Tisch ist im Grundsatz eine sehr gute Möglichkeit für konstruktive Lösungen. Allerdings haben wir in den vergangenen Wochen zunehmend den Eindruck gewonnen, dass der Landrat über die nach den zivilgerichtlichen Urteilen unvermeidlichen Schritte unseres Vereins noch immer sehr verärgert ist. Er hat in seiner aktuellen Ordnungsverfügung formuliert, der Abschluss einer neuen Vereinbarung mit uns sei „moralisch, ethisch und juristisch“ nicht vertretbar. Wir hoffen gleichwohl, dass der Landrat den Kreistagsbeschluss konstruktiv umsetzt, alle sich vorbehaltlos einbringen und einen tatsächlichen Neuanfang in der Sache wollen. Die Wisent-Allianz ist, auch mit Unterstützung der Umweltverbände, absolut bereit und in der Lage, daran aktiv mitzuwirken.

Nach dem unglaublichen Zuspruch aus der Bevölkerung, von den Umweltverbänden und dem Kreistag sind das für die freilebenden Wisente im Ergebnis gute Perspektiven für das kommende Jahr und darüber hinaus.



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