06 Feb Bundesregierung zeichnet Wisent-Welt aus
Das Projekt zur Ansiedlung der sanften Riesen in Bad Berleburg gehört zu den diesjährigen Preisträgern im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen”
Bad Berleburg, 6. Februar 2012: Die „Wisent-Welt“ in Bad Berleburg gehört zu den diesjährigen Preisträgern im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“. Das Projekt wurde jetzt von einer gemeinsamen Initiative aus Wirtschaft und Bundesregierung namens „Deutschland – Land der Ideen“ als vorbildliches Projekt gewürdigt. Schirmherr der Initiative ist der Bundespräsident.
Mit der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ werden all jene sichtbar, die in Deutschland Innovation, Erfindergeist und Einfallsreichtum leben, heißt es in der Begründung der Jury. Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ prämiert in Kooperation mit der Deutschen Bank seit 2006 Ideen und Projekte, die einen nachhaltigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten. Dafür werden jedes Jahr 365 „Ausgewählte Orte“ ausgezeichnet.
Sie stehen nach Angaben der Initiatoren für den Ideenreichtum, die Leidenschaft und die Umsetzungsstärke der Menschen im Land und machen die Innovationskraft Deutschlands erlebbar. Sie alle gingen kreative Wege, setzten Ideen erfolgreich um und förderten so Innovationen in Deutschland: Die Preisträger werden ihre Projekte jeweils an einem Tag als „Ausgewählter Ort“ der Öffentlichkeit präsentieren. Ab März werden dann auch die Empfänge der Preisträger in den jeweiligen Bundesländern stattfinden.
Die 365 Orte stehen für die ausgeprägte Innovationskultur Deutschlands und Spiegelbild bedeutender Zukunftstrends. Jürgen Fitschen, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bank, unterstreicht deshalb: „Der Wettbewerb ‚365 Orte im Land der Ideen‘ präsentiert die Vielfalt an Innovationskraft hierzulande. Die „Ausgewählten Orte 2012“ sind Ideen, die begeistern, von Menschen, die echtes Engagement zeigen. Sie stehen für Fortschritt und Zukunft in Deutschland.“
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und Anerkennung“, betont Bernd Fuhrmann, der erste Vorsitzende des Trägervereins „Wisent-Welt-Wittgenstein“. „Denn damit wird einerseits das faszinierende Projekt zur Wiederansiedlung der Wisente in unserer Region gewürdigt, aber zugleich auch das Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer in diesem gemeinnützigen Projekt geehrt.“
In Bad Berleburg gibt es zwei Wisent-Herden. Die eine mit Bulle Egnar wird seit März 2010 im Eingewöhnungsareal auf die Freisetzung in einem 4.300 Hektar großen bewirtschafteten Wald vorbereitet. Dies soll voraussichtlich im Winter 2012/2013 geschehen. Die zweite Herde mit Gutelaune, Horno und anderen ist dagegen in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ zuhause. Diese zweite Herde bildet den „touristische Arm“ des für Westeuropa einzigartigen Artenschutzprojektes. Denn Wanderer werden die „Ursprungs-Herde“ im 4.300 Hektar großen Wald wegen der geringen Anzahl und dem menschenscheuen Verhalten praktisch nicht zu Gesicht bekommen.
Das spektakuläre Artenschutzprojekt geht auf die Initiative von Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg zurück. Er hatte zuerst die Vision von den frei laufenden sanften Riesen in seinem bewirtschafteten Wald. Das Artenschutzprojekt wird vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.