Die Vegetationsökologie

Forscher blicken auf die Artenvielfalt

In Bereich der Vegetationsökologie wird die Frage geklärt, welchen Einfluss die Wisente auf die vorhandene Flora haben. Von besonderem Interesse sind dabei der Bachlauf der Litzige sowie die besonders schützenswerten Pflanzenarten und -gesellschaften im Freisetzungsgehege und im „Wisent-Wald“ allgemein. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich die Freisetzung des Wisents auf die Entwicklung von Pflanzengesellschaften, ihre Artenzusammensetzung, Struktur und Ausdehnung auswirken wird.

Normalerweise ist davon auszugehen, dass sich – zumindest an den von den Wisenten besonders bevorzugten Stellen – vor allem solche Pflanzenarten etablieren werden, die mit Tritt und Fraß gut zurechtkommen. Auch Offenbodenbesiedler könnten profitieren.

Es ist jedoch zu bewerten, ob sich langfristig gesehen wirklich größere Veränderungen in der Vegetation ergeben werden, die eindeutig auf den Wisent zurückzuführen sind. Auf der anderen Seite ist davon auszugehen, dass der Wisent zur Äsung vor allem die offeneren Grünland- und Windwurfflächen aufsuchen und eventuell auch bestimmte Stellen intensiver nutzen wird als andere. In diesen Bereichen könnte sich sein Einfluss stärker bemerkbar machen.

In den Jahren 2011 und 2012 standen  Folgeuntersuchungen für sämtliche Probeflächen im Freisetzungsgehege an. Die Wisente waren dann ein gutes Jahr im Gehege – und daher waren zumindest strukturelle Veränderungen (durch Tritt, Verbiss, Sandbadestellen) erfassbar. Ob und inwiefern sich bis dahin schon eine Veränderung in der Artenzusammensetzung oder in der Häufigkeit verschiedener Arten ergeben hat, und inwiefern sich das dann auf den Einfluss des Wisents zurückführen lassen wird, bleibt abzuwarten.

Die Ausführungen basieren auf den Studienergebnissen der am Projekt beteiligten Wissenschaftler.

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