19 Jul Kaum geboren, schon umgezogen
Nachwuchs in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ / Neugeborenes wird separat von der Herde mit der Flasche aufgezogen
Bad Berleburg, 19. Juli 2013. Die tierische Familie in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ hat erneut Zuwachs bekommen. Am Dienstag, 16. Juli 2013, hat Wisent-Kuh Gutelaune ein männliches Kälbchen geboren. Mutter und Kalb sind wohlauf. Dennoch muss das Jungtier die Wisent-Wildnis vorrübergehend verlassen, teilt der erste Vorsitzende des Wisent-Vereins, Bernd Fuhrmann, mit.
Damit hat Gutelaune bereits ihr drittes Junges geboren. Quattro kam im September vergangenen Jahres und Quelle im Dezember 2011 zur Welt. Aber wie schon bei den vorangegangen Jungtieren, kann Gutelaune auch diesmal das Nesthäkchen nicht ernähren, da sie keine Milch gibt. Nachdem Kreisveterinär Dr. Wilhelm Pelger am Donnerstagmorgen das Kälbchen in der Wisent-Wildnis in Augenschein genommen hatte, gab er die Empfehlung, es von der Mutter zu trennen und separat aufzuziehen. Deshalb wurde Mutter Gutelaune narkotisiert. Denn nur so konnte Wisent-Ranger Jochen Born überhaupt gefahrlos an das Kalb herankommen und es schließlich von der Herde trennen. „Bei jedem gegen das Jungtier gerichteten Eingriff von außen durch Menschen, würde die Mutter sonst ihren Nachwuchs vehement verteidigen“, erklärt Johannes Röhl vom Trägerverein „Wisent-Welt-Wittgenstein“ die Notwendigkeit der Narkose.
Dem ersten Anschein nach geht es Gutelaune und dem Jungtier gut. Der kleine Wisentbulle stand schnell auf den Beinen und wurde sofort im Kreise der Herde aufgenommen; die Herde hatte sich schon bald nach der Geburt am morgen rund um das Kalb zusammengefunden.
Nun braucht das Bullen-Kälbchen noch einen Namen. Deshalb bittet der Trägerverein die Bevölkerung um Mithilfe. In unserem Voting gibt es eine Vorschlagsliste mit zehn Namen. Dort können Besucher ihren Favoriten anklicken. Die Stimmabgabe ist bis einschließlich 8. August möglich. Gemäß den Vorgaben des internationalen Zuchtbuchs, müssen alle in Wittgenstein geborenen Tiere mit Qu beginnen.
Wisent-Ranger Jochen Born hatte bereits Quattro und Quelle erfolgreich mit der Flasche in seinem Rinderstall aufgezogen. Dies wird auch mit dem jetzt geborenen Kälbchen geschehen. „Wir können derzeit noch nicht genau sagen, wie lange wir das Jungtier separat von der Herde aufziehen müssen“, sagt Bernd Fuhrmann. Bei Quattro hat dies etwa zwei Monate gedauert. „Sobald es aus Sicht des Tieres möglich ist, werden wir es zurück zur Herde bringen“, erläutert Bernd Fuhrmann. Dann können sich die Besucher auf eine weitere Attraktion in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ freuen. Dann wird die Wisent-Herde aus sieben Tieren bestehen.