Kleine und große Wisent-Welt-Wunder entdecken

Bad Berleburg, 24. Mai 2018. Langsam wischen die kleinen Finger über das Glas des Aquariums. Dann nochmal. Und nochmal. Doch die Fische lassen sich einfach nicht fassen, nicht vergrößern, geschweige denn wegwischen… Manchmal verschwimmen die Welten: Die digitale Erfahrung überlagert die reale Wahrnehmung – so dass ein Kind ernsthaft versucht, das Aquarienglas wie einen Smartphone-Bildschirm zu steuern. Es ist ein Beispiel von vielen, wie sich die Welt verändert. Der Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein will dieser Entwicklung aktiv begegnen: Klein und Groß sind eingeladen, bei der Premiere der „Expedition Wisent“ in der Wisent-Wildnis am Sonntag, 3. Juni, in der Zeit von 10 bis 18 Uhr dabei zu sein.

Sieben Forschungsstationen

Schluss mit dem Leben aus zweiter Hand: In der Wisent-Wildnis sind Körper, Kopf und alle Sinne gefragt. „Es geht darum, mit Spaß die unglaubliche Vielfalt der Natur zu entdecken“, bringt es Waldpädagoge Olaf Imhof auf den Punkt. An sieben Stationen erforschen die Teilnehmer die Geheimnisse der Natur. „Ziel der Expedition Wisent ist es, Naturinteressierten und auch Stubenhockern zu zeigen, wie man mit wenigen Mitteln die Natur erkunden, aber auch Zusammenhänge erkennen und eigene Erkenntnisse gewinnen kann.“

Gemeinsam als Familie forschen

Willkommen sind Naturforscher aller Generationen vom Kita-Kind bis zu den Großeltern. Mit einem Forschungsheft in der Hand laufen sie die einzelnen Stationen an. Hauptrolle spielt natürlich immer und überall der Wisent, sein Leben und sein Einfluss auf die Umwelt. Mit Schaufel, Kescher, Schere, Fernglas und Messgeräten kommen die Teilnehmer dann der Natur auf der Spur. Die Ergebnisse ihrer Forschungstätigkeit am Boden, im Wald, in der Luft oder im Wasser halten sie in dem Heft fest. Bei einem Quiz, bei dem es zehn Teilel der Zivilisation auf dem Pirschweg zu entdecken gilt, hat jeder Teilnehmer zudem die Chance auf einen Gewinn.

Augen und Ohren offen halten

Zum Abschluss erhält jeder Teilnehmer ein „Wisent-Naturforscher“-Diplom und kann sich einen Button mit Wisent-Logo erstellen und
ans Revers heften. Eine Auszeichnung, in der die Hoffnung steckt, dass die Kinder auch zu Hause und Wald weiter eigenständig ihre Umwelt erforschen und die kleinen und großen Wunder der Erde entdecken. „Der Naturforschertag soll animieren und motivieren, mit offenen Augen und Ohren durch die Natur zu gehen“, sagt Olaf Imhof, der das Projekt gemeinsam mit Ideengeberin Kaja Heising, wissenschaftliche Koordinatorin des Wisent-Vereins, entwickelt hat.

Ab ins Grüne

Die Initiatoren möchten mit dieser Aktion das Bewusstsein für den Umgang mit der Natur und das Leben in der Natur schärfen, damit „Kinder die Dinge wieder in die Hand nehmen und fühlen“. Und bestenfalls die gesamte Entwicklung begleiten: vom Riechen an der Blüte bis hin zur Ernte des Apfels. „Schon allein beim Beobachten stellt man sich ja selbst Fragen“, erklärt der Waldpädagoge und empfiehlt mit einem Augenzwinkern: „Auf der Suche nach Antworten kann durchaus auch mal Wikipedia zu Rate gezogen werden.“

Große ehrenamtliche Gemeinschaftsaktion

Organisiert und durchgeführt wird die „Expedition Wisent“ vom Trägerverein Wisent-Welt, der logistisch vom Dorfverein Aue-Wingeshausen, dem Jugendförderverein Bad Berleburg und dem Team der Wisent-Hütte unterstützt wird. Verpflegungsstationen mit regionalen Produkten sind an und in der Wisent-Hütte sowie am Waldklassenzimmer in der Wildnis.

Für die Naturforscheraktion selbst hat der Wisent-Verein so viele ehrenamtliche Umweltbildner wie noch zuvor begeistern können. Die einzelnen Themen und Stationen werden wie folgt betreut:

  1. Bodenlebewesen: Ranger des Landesbetriebs „Wald und Holz“ und AG Naturschutz/Philipps-Universität Marburg
  2. Tiere der Luft: Biologische Station Siegen-Wittgenstein
  3. Heimische Wildtiere: Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer
  4. Wisent-Forschungsstation: Europäische Tier- und Naturschutz-Stiftung
  5. Wasserlebewesen: Naturerlebniszentrum Wisent-Welt
  6. Pflanzen- und Baumarten: Wildkräuter- und Heilkräuterpädagogin Heidi Dickel / Rentkammer
  7. Forscher-Labor: Grundschule Aue-Wingeshausen

An diesem Tag gelten die üblichen Eintrittspreise für die Wisent-Wildnis.



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