25 Okt „Wisent-Hütte“ soll noch mehr Besucher anziehen
An der „Wisent-Wildnis“ entsteht eine großzügige und attraktive Gastronomie
Bad Berleburg, 25. Oktober 2013. An der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ entsteht eine neue attraktive und großzügige Gastronomie. Am Freitag wurden die detaillierten Pläne vorgestellt. Das zweigeschossige Haus soll im Frühsommer 2014 bezugsfertig sein. Die „Wisent-Hütte“ wird insgesamt rund 140 Gästen Platz bieten. Der Trägerverein „Wisent-Welt-Wittgenstein“ befindet sich derzeit in Gesprächen mit potenziellen Pächtern. „Die Gastronomie wird der ,Wisent-Wildnis’ einen weiteren Attraktivitätsschub verleihen“, ist sich Bernd Fuhrmann, der erste Vorsitzende des Wisent-Vereins, sicher.
Vor rund einem Jahr, am 20. September 2012, wurde die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ eröffnet. Sie hat sich schon in dieser kurzen Zeit weit über die Region hinaus als Publikumsmagnet etabliert. „Bis heute haben rund 38.000 Interessierte die ,Wildnis’ besucht“ (Stand 1. Oktober 2013) und tragen so zur Wertschöpfung in der Region bei, berichtet Bernd Fuhrmann. Die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ ist deutschlandweit einzigartig – kein Zoo und kein Gehege, sondern ein weitgehend unberührtes Areal, in dem Besuchern ein faszinierendes Tiererlebnis und ein ungetrübter Naturgenuss geboten werden. Die größten Landsäugetiere Europas leben dort in einer wahrlich wilden Umgebung. Qualität, Ursprünglichkeit und Echtheit sind daher die Markenzeichen der „Wisent-Wildnis“.
Nun wird auch das gastronomische Angebot ausgebaut. Dafür hat der Wisent-Verein die „Bergstation” erworben. Dazu gehört auch eine Lodge, die auf die Plattform der ersten Etage aufgesetzt wird und sich für Veranstaltungen eignet. „Vielen Menschen aus der Region ist das gastronomische Gebäude sicherlich schon bekannt“, erzählt Bernd Fuhrmann, Vorsitzender des Wisentvereins. Es hatte in den vergangenen Jahren beim Siegener Weihnachtsmarkt stets in Nachbarschaft zur Eisbahn gestanden. „Für den Betrieb an der ,Wisent-Wildnis’ muss es allerdings auf einen Ganzjahresbetrieb umgerüstet werden“, berichtet Fuhrmann. Dafür sind zum Beispiel neue Türen und Fenster sowie Feuerschutz und einer speziellen Dämmung notwendig. In der „Wisent-Hütte“ werden dann auch die Toiletten sowie der Ticket- und Souvenirbereich untergebracht.
„Für die ,Wisent-Wildnis’ gibt es keine Blaupause; es existiert bundesweit kein vergleichbares Projekt“, betont der zweite Vorsitzende des Trägervereins, Paul Breuer: „Deshalb war das erste Jahr der Existenz der ,Wisent-Wildnis’ für uns so wichtig, um überhaupt erst einmal Erfahrungen zur Besucherresonanz zu erhalten.“ Darauf und auf die erwartete weitere Zunahme des Publikumsinteresses baut die Kapazität der Gastronomie auf. Die Investitionen für die „Wisent-Hütte“ und die damit verbundene notwendige Infrastruktur liegen bei rund 300.000 Euro. Diese Summe wird komplett durch Eigenmittel des Vereins und Sponsorengelder aufgebracht.
Die „Wisent-Hütte“ besteht aus zwei Etagen und hat eine Grundfläche von 17 mal zwölf Metern. Im Erdgeschoss wird sich neben rund 80 Plätzen für Gäste auch die komplette Infrastruktur der Gastronomie wie Küche, Tresen etc. befinden. In der ersten Etage gibt es dann eine Veranda zum draußen sitzen und einen geschlossenen Innenbereich – der auch für Gruppen-Veranstaltungen wie Tagungen, Vereinssitzungen, Feiern etc. genutzt werden kann. In der ersten Etage können noch einmal rund 60 Gäste bedient werden. Die bisherigen Bänke und Tische im Freien, die sich dann unmittelbar an das neue Gebäude anschließen werden, bleiben auch weiterhin bestehen. Wie die Ver- und Entsorgung endgültig aussehen wird, muss der Trägerverein noch im Detail entscheiden. Derzeit prüft er mehrere Varianten für die Frischwasserzufuhr und die Entsorgung von Schmutzwasser. Auch bei der Energieversorgung liegen unterschiedliche Modelle zur Entscheidung auf dem Tisch.
„Einschließlich der Wisent-Hütte wird der Verein dann rund 1,2 Millionen Euro aus eigenen Mitteln in die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ investiert haben“, berichtet Paul Breuer. Ziel des Tourismusmagnets ist es auch, das Artenschutzprojekt zur Wiederansiedlung der Wisente dauerhaft zu finanzieren. Deshalb geht von jeder Eintrittskarte in die „Wildnis“ ein Euro in das Artenschutzprojekt: vor allem für die Forschung. Denn, eine zweite Herde lebt seit April 2013 frei in den heimischen Wäldern. Das ist einzigartig in ganz Westeuropa. Und auch da sind die Erfahrungen positiv, unterstreicht der Initiator des Projekts, Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. „Ob in der ,Wildnis’ oder bei zufälligen Begegnungen im Wald – viele Menschen spüren die Faszination der großen Tiere“, unterstreicht er und ergänzt „Im Großen und Ganzen liegen die Erfahrungen mit den frei lebenden Wisenten im Bereiche dessen, was zu erwarten war; ernsthafte Probleme sind bisher erfreulicherweise ausgeblieben.“ Im kommenden Frühjahr – zum einjährigen Jubiläum der Freisetzung – soll dann im Rahmen einer Wisent-Tagung in Bad Berleburg eine erste fundierte wissenschaftliche Bilanz gezogen werden, kündigte Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg an.